SAMUEL SIMONI: CAFFEALVETRO

Espresso in der Glastasse ist in Italien ganz üblich. Man bestellt einfach einen »Caffè al vetro«. Schmeckt der nun anders als der in der Keramiktasse, wie die Gastrophysik vermutlich feststellen würde? Bei Caffealvetro könnte die Wirkung auf jeden Fall noch stärker sein: Die rötliche Glasfärbung weckt fruchtige Assoziationen, in Braun unterstützt sie dagegen das natürliche Espressoaroma. Dazu die ungleichmäßige Gestalt,durch die Verwendung von gepresstem Kaffeesatz für die Einblasform entstanden, die wirkt, also ob sie aus einem weichen, nachgiebigen Material bestünde. Die sinnlichen Signale der Glaskomponenten treten durch neutrale Elemente aus Holz und Porzellan noch deutlicher hervor.