CHRISTIN AMANN: ORDRE COULANT

Die barocke Tafel bedurfte einer sorgfältigen und durchdachten Vorbereitung. Ein unscheinbarer Trick spielte hierbei eine besondere Rolle. Um die genaue Ausrichtung aller nach einem festgelegten Plan verteilten Elemente zu garantieren, wurde die Tischdecke vorab mit einem kleinen Knick versehen. Nach dem Ein­decken war er nicht mehr zu sehen, blieb aber für die Komposition der Tafel entscheidend. In Ordre Coulant tritt diese Hilfsstruktur, die auch für die unsichtbare Präsenz der Dienerschaft steht, in den Vordergrund und wird selbst zum Akteur. Der Knick erscheint jetzt als freie, fließende Form, und die Glasobjekte passen sich in ihrer Gestalt an. Ein neues Spiel entsteht, Regeln und Hierarchien kehren sich um und die Objekte treten in neue Be­ziehungen.