ANETTE ROSE: GLOWING MATTER

Die Installation Glowing Matter befasst sich mit dem Werkstoff Glas und seiner manuellen Verarbeitung. Anette Rose entwirft ein Ensemble von Glasobjekten, deren Herstellungsprozess sie filmt. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Synchronizität von Arbeitsabläufen: Zwei Kameras verfolgen die virtuosen Bewegungen von zwei Glasmachern im Umgang mit der fluiden Masse und erfassen die Koordination von Hand, Auge und Mund. Dem darin verkörperten Wissen verleiht Roses installative Re-Sychronisierung der Aufnahmen Sichtbarkeit. Die simultan auf mehrere Screens projizierten Bildsequenzen setzen manuelle Fertigkeiten und sinnliche Abstimmungsprozesse zueinander in Beziehung, und sie erschließen in einem Interview die Migration von Arbeitstechniken. In der Installation lenkt Rose den Blick auf den performativen Akt des Glasmachens. Das gleichsam nachglühende, in Overlay-Technik gefertigte Ensemble von Objekten materialisiert den Werkprozess und den Umgang mit der formbaren Glasmasse.

Der künstlerische Ansatz von Anette Rose ist konzeptionell, forschungsbasiert und transdisziplinär. Für ihre multifokalen Beobachtungen nutzt sie verschiedene filmische Aufnahmemethoden: Video, Motion-Capturing, Zeitlupe, Diagramme, Fotografie und Ton. Ein besonderes Merkmal ihrer Mehrkanal-Installationen ist die Re-Synchronisation von Sequenzen, die mit mehreren Kameras gleichzeitig gefilmt wurden. Ihre enzyklopädische Arbeit untersucht den Übergang von manueller zu maschineller Arbeit, von verbaler zu nonverbaler Sprache und von implizitem zu explizitem Wissen. Ihre Installationen wurden in diversen Ausstellungen, u.a. in Berlin, Herford, Dresden, Kassel, Chemnitz, Oldenburg, Zürich und Paris gezeigt. 

www.anetterose.de

Konzept, Regie, Produktion, Montage: Anette Rose

Künstlerische Beratung: Bernhard Sallmann

Kamera: Till Beckmann, Katharina Hauke

Ton, Tonmischung: Klaus Barm

Farbkorrektur: Till Beckmann

Catering: Lioba Maria Solga

Die Installation Glowing Matter wurde zusätzlich durch die Alexander Tutsek-Stiftung und das Medienboard Berlin-Brandenburg gefördert.